MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES
M A R G R E T S U C K A L E
L E B E N S L A U F (Stand: 19.09.2008)
A U S B I L D U N G / W E R D E G A N G :
E H R E N A M T L I C H E E N G A G E M E N T S U N D M I T G L I E D S C H A F T E N (ausgewählte):
P O R T R Ä T, Stand: September 2008 Die Hanseatin – Margret Suckale Porträt der Preisträgerin des MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES 2008 von Prof. Dr. Ulrike Detmers Woody Allen, der US-amerikanische Komiker und mehrfache Oscar-Preisträger hat es Margret Suckale angetan. Sie schätzt ihn, weil er zur Selbstironie fähig ist. Sie mag es, wenn sich Menschen auch mal auf die Schippe nehmen können. Zum Kinobesuch lässt sie sich gern von ihrem Mann begleiten. Das Ehepaar teilt seit 26 Jahren Freud und Leid des täglichen Lebens. Die Juristin und den Wirtschaftsprüfer verbindet nicht nur die Film-Leidenschaft, sondern auch der Sport. Eisschnelllaufen und Golfen können beide viel abgewinnen. Beim Eisschnelllauf ist der Gleichgewichtsausgleich Voraussetzung für Schnelligkeit besonders beim schnittigen Durchfahren von Kurven. Kurvige Strecken hat Margret Suckale als langjähriges Mitglied des Vorstands der Deutschen Bahn AG und jetzt der DB Mobility Logistics AG in ihrem Ressort mit Sachverstand glanzvoll gemeistert. Margret Suckale wurde in Hamburg geboren. Obwohl die Eltern auch gerne eine journalistische Karriere ihres einzigen Kindes gesehen hätten, verschlug es die Abiturientin an die juristische Fakultät der Universität Hamburg. Nach Abschluss des Studiums erwarb die talentierte Juristin den Master of Business Administration an der WHU/Northwestern University und den Executive Master of European and International Business Law der Universität St. Gallen. Vielleicht ist sie erblich vorbelastet, denn der Vater gehörte schon zur Gilde der Juristen. Bereits während des Jura-Studiums konzentrierte sie sich auf die Spezialgebiete des Wirtschaftsrechts und schärfte ihr berufliches Profil als Expertin für Gesellschafts-, Wettbewerbs- und Vertriebsrecht. Später kamen noch Arbeitsrecht, Grundsatzfragen und Tarifpolitik hinzu. In der Mobil Oil AG in Hamburg verdiente sich die junge Führungskraft ihre ersten beruflichen Sporen: hier wurde man schnell auf die hochqualifizierte Frau aufmerksam. Margret Suckale steigt weiter auf. Von ihrem Leistungsvermögen sind alle überzeugt. Aber es sind nicht nur ihre intellektuellen Fähigkeiten, die die versierte Juristin voran bringen, sondern auch ihre Durchsetzungskraft. Als führende Managerin im DB-Konzern überwindet sie heute Widerstände und verschafft sich Geltung auf ihre eigene Art: mit Intelligenz und Gelassenheit. “Der Verhandlungspartner muss immer darauf gefasst sein, dass man noch Waffen im Köcher hat”, beschreibt sie selbst ihre Strategie. Diese Erfahrung machen auch ihre Kontrahenten, schließlich wird im Spitzenmanagement hart und zäh gerungen. Margret Suckale ist Kosmopolitin, sie hat für die Mobil Oil AG internationale Projektarbeit geleistet und in europäischen Metropolen gearbeitet, bevor sie 1997 zur Deutschen Bahn AG wechselte und 2005 in den Vorstand berufen wurde. Immer hat sie ihre Arbeitskraft für die Interessen ihrer Unternehmen eingesetzt, ohne dabei Arbeitnehmerinteressen unter den Tisch fallen zu lassen. Regelmäßige Gespräche mit Mitarbeitern und Besuche am Arbeitsplatz gehören bei ihr zum festen Programm. Zeichnet sich eine Schieflage in ihrem Einflussbereich ab, lässt sie nicht locker, bis eine für alle Seiten befriedigende Lösung gefunden ist. Auf Machtrituale und Kumpelei lässt sich die Hanseatin nicht ein. Sie bewahrt ihren Stil, ihren Dresscode und ihr Auftreten. Politische Spielchen sind ihr zutiefst zuwider – die hat sie auch gar nicht nötig. Sie erlangt mit ihrem verbalen Florett das Podest auf geradem Wege. Bei ihr macht der Ton die Musik. Da sich der DB-Konzern auf dem Weg in die Teilprivatisierung befindet, wird im Umgang mit der internen und externen Öffentlichkeit besonders viel Fingerspitzengefühl verlangt. Margret Suckale bringt dafür beste Voraussetzungen mit. Hart aber fair gelang Margret Suckale auch ihr Meisterstück: Die Beendigung des Lokführerstreiks und die Durchsetzung einer neuen Tarifstruktur bei der Deutschen Bahn. Viele Menschen, insbesondere diejenigen, die auf die Bahn angewiesen sind, danken es ihr im Stillen. Der Top-Managerin liegt es am Herzen, den Anteil qualifizierter Frauen bei der Deutschen Bahn zu erhöhen. An talentierten Frauen fehlt es nicht. Die DB hat einen vergleichsweise hohen Anteil weiblicher Führungskräfte, obwohl nur 20 Prozent der Belegschaft weiblich sind. Allerdings besteht ein Mangel an Frauen mit technischen Qualifikationen. Frauen in technischen Berufen sind in Deutschland unter-repräsentiert, daher setzt sich die Deutsche Bahn als Arbeitgeber für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine ausgewogene Work-Life-Balance ein. Seit dem 2. Juni 2008 ist die einzige Vorstandsfrau unter 553 Vorständen der 100 umsatzstärksten Unternehmen Vorstand für Personal und Dienstleistungen bei der DB Mobility Logistics AG. Die Mobilität im Güter- und Personenverkehr gewinnt weltweit, auch dank ihrer ökologischen Vorteile, immer mehr an Bedeutung. Nicht nur deshalb werden viele qualifizierte Fach- und Führungskräfte gebraucht. Für Margret Suckale ist das neue Aufgabengebiet im Spitzenmanagement eines der weltweit führenden Mobilitäts- und Logistikunternehmen eine weitere Herausforderung in ihrer Karriere. Die Vorstandstätigkeit in einem börsennotierten Unternehmen hat sie “Endstation Sehnsucht” genannt. Die Managerin wird es also auch in ihrer neuen Funktion verstehen, sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Woody Allen ist bei ihr. |