MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES
D R. I L O N A L A N G E
L E B E N S L A U F (Stand: 19.09.2003)
NAME: | Ilona Lange |
VERANTWORTUNG: | Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Arnsberg, Hellweg-Sauerland; Geschäftsführerin VWA (Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Hellweg-Sauerland GmbH); Geschäftsführerin IHK-Bildungsinstitut Hellweg-Sauerland GmbH |
GEBURTSTAG: | 12.08.1966 |
FAMILIENSTAND: | verheiratet |
KINDER: | zwei |
A U S B I L D U N G / W E R D E G A N G :
1985 | Abitur |
10/1985 | Beginn des Chemiestudiums an der Technischen Universität Carlo-Wilhelmina zu Braunschweig |
1991 | Diplom, Institut für Anorganische und Analytische Chemie in Braunschweig |
1994 | Promotion Thema: “Synthese, Festkörperstrukturen und CP/MAS-NMRSpektren von Organozinn-disulfonylamiden sowie von ionischen und ungeladenen Komplexen dieser Verbindungen mit ausgewählten O-, S- und N-Donoren” in Braunschweig/Bayreuth |
8/1994 | Eintritt in die Henkel KGaA als Laborleiterin in die Forschungsgruppe Anorganische Chemie |
1998 | Projektleitungen in diversen Projekten der Fachabteilung Festkörper und neue Materialien |
1/2000 | Leiterin der Forschungsplattform “System Technologies” |
SEIT 10/2000 | Hauptgeschäftsführerin Industrie- und Handelskammer Arnsberg, Hellweg-Sauerland; Geschäftsführerin VWA (Verwaltungs- undWirtschaftsakademie Hellweg-Sauerland GmbH); Geschäftsführerin IHK-Bildungsinstitut Hellweg-Sauerland GmbH |
V E R Ö F F E N T L I C H U N G E N / A U S Z E I C H N U N G E N :
- 27 wissenschaftliche Publikationen
- ca. 30 Patente und Patentanmeldungen auf den oben genannten Themenfeldern
- MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES 2003
A U S S E R B E R U F L I C H E T Ä T I G K E I T E N :
- Vorstand im Arbeitskreis “Chancengleichheit in der Chemie” der GDCh (Gesellschaft Deutscher Chemiker) bis 12/2002
- Mentorin im Personal Partnership Programm der Ministerin a.D. Birgit Fischer/Minister Laschet (NRW)
- Organisation des Kongresses “Women in Science” am 01.11.2001 in Köln unter der Schirmherrschaft der ehemaligen Bundesforschungsministerin E. Bulmahn
- Dozentin für die Chemie-Meisterausbildung an der IHK zu Düsseldorf in den Fächern Organische und Anorganische Chemie bis 12/2000
- Managementberatung und Vorträge bei der Rekrutierung von Führungsnachwuchskräften (Projekt Meduse, Universität Essen)
- 2003 Mitglied im EWMD
- Mitglied im Kuratorium der Fachhochschule Südwestfalen
- Mitglied im Kuratorium der König’schen Stiftung
- Kuratoriumsmitglied Fritz Honsel Stiftung
- Beiratsmitglied der Fachhochschule Gelsenkirchen “Vielfalt in der Unternehmerschaft – Facetten des Unternehmerinnenbildes in Deutschland”
P O R T R Ä T, Stand: September 2003
Dr. Ilona Lange
Henkel KGaA, Düsseldorf
Preisträgerin 2003
Temperamentvoll, tatkräftig, offensiv. Immer lebhaft, schwungvoll, meistens fröhlich. Die Attribute, die Ilona Lange zugeordnet werden, passen zu ihrer glänzenden Karriere. Die 37 Jahre alte promovierte Chemikerin arbeitet gerne – besonders gerne auch für ihren Arbeitgeber, die Henkel KGaA in Düsseldorf. Dort agierte die Trägerin des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES 2003 als Leiterin der Forschungsplattform System Technologies. Mit Ihrem Verantwortungsbereich hat die Mutter von zwei inzwischen fünf und sechs Jahre alten Kindern innerhalb von Henkel bereits viel erreicht.
Die gebürtige Braunschweigerin hatte schon als junges Mädchen ein großes Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Themen. Der handwerklich begabte Vater zeigte seiner Tochter wie man tapeziert, bohrt und schraubt. Mit 16 machte sie den Motorradführerschein und mit 18 konnte sie ihr Motorrad allein reparieren. Maschinenbau war eines der Fächer, das Ilona Lange sich für das Studium vorstellen konnte. Ein Jahr lang machte sie samstags, jeweils vier Stunden lang, als einziges Mädchen ein vorbereitendes Praktikum. Der Einblick in die Praxis verhalf zu der Erkenntnis, die Studienidee zu verwerfen: “Ich hab mir immer vorgestellt, ich sei Mitte 20, hätte das Studium gerade hinter mir und stünde dann als junge Frau vor einem Meister alten Schlags. Nicht gerade eine verlockende Vorstellung.”
Die Alternativen? Mathematik? Biologie? Physik? Die Entscheidung fiel schließlich für ein Chemiestudium. Biotechnologie und Biochemie hatten Mitte der 80er Jahre ihren ersten großen Aufschwung. “Ich hatte allerdings keine Ahnung, was ich mir da vorgenommen hatte. Mein Abitur-Wissen in Mathematik war innerhalb von drei Wochen verbraucht.” Mit der Note “sehr gut” bestand sie 1991 das Diplom am Institut für Anorganische und Analytische Chemie in Braunschweig. 1994 folgte die Promotion mit “summa cum laude” an den Universitäten Braunschweig und Bayreuth. Parallel dazu bis heute die stolze Leistung von 27 wissenschaftlichen Publikationen.
Während der Zeit des Studiums hatte sich das wirtschaftliche Umfeld für ihre Branche völlig verändert. 1992/93 herrschte Einstellungsstopp in der chemischen Industrie, Anfänger suchten vergeblich nach einer attraktiven Einstiegsmöglichkeit in den Beruf. Ilona Lange hatte das Glück der Tüchtigen: Promotion und Einstieg bei Henkel mit 27, als Laborleiterin in der Forschungsgruppe Anorganische Chemie. In dieser Zeit arbeitete sie für alle Unternehmensbereiche, entwickelte darüber hinaus aber zunehmend eigene Forschungsideen und übernahm ab 1998 Projektleitungen für diverse Projekte der Fachabteilung Festkörper und neue Materialien. Korrosionsschutz und Kühlschmierflüssigkeiten, Kaschierklebstoffe, Spezialadditive für Waschmittel, Stabilisatoren für PVC, Immobilisierung von Enzymen für Kosmetika – das sind nur einige wenige Beispiele für die große Bandbreite ihrer forscherischen Tätigkeiten.
Mit Beginn des Jahres 2000 wurde sie beauftragt, eine neue Forschungsplattform aufzubauen. “System Technologies” hatte die Aufgabe, Chemie und Technologie gewinnbringend miteinander zu verbinden. Ilona Lange bekam die Verantwortung für Auf- und Ausbau sowie die Konzeption dieses Forschungsfeldes. Automatisation und Robotik, Mikrosystemtechnologie und Kombinatorik oder die Computerchemie sind einige Stichworte für diesen Arbeitsbereich. Ein Beispiel: Henkel entwickelt gemeinsam mit Kunden maßgeschneiderte Lösungen vom Klebstoff bis zum Auftragssystem. Ilona Lange erklärt: “Wir entwickelten konkrete Anwendungsideen, setzten diese in Forschungsprojekte um und suchten uns im Unternehmen Spezialisten, mit denen wir gemeinsam die Voraussetzungen zur Umsetzung der Ideen bis zur Marktreife verwirklichten.”
Rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter neun Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker und Labormitarbeiter – wurden bereits nach kurzer Zeit auf dieser Forschungsplattform beschäftigt, bei einem Etat von rund 3,5 Millionen Euro. Und so ganz nebenbei ist Ilona Lange Erfinderin: Henkel legt Wert darauf, dass die Forscher viele Erfindungsmeldungen machen und Patente anmelden können; bei Ilona Lange sind es bisher rund 30.
Wer etwas verändern will, braucht Tatkraft
Im Gespräch merkt man Ilona Lange an, dass sie jeden Tag wieder begeistert ist von ihrer Arbeit und den Möglichkeiten, die Henkel zu bieten hat: “Ein tolles Unternehmen.” Derzeit bereitet sie sich im Konzern auf neue Aufgaben vor. Sie hat Spaß an ihrem Beruf und der Chance, Karriere zu machen. “Karriere hat selbstverständlich auch mit hohem persönlichen Engagement zu tun. Engagement und Tatkraft braucht man, wenn man etwas gestalten und verändern will.” Dieses Verständnis für ihre berufliche Tätigkeit will Ilona Lange anderen Frauen gerne weiter geben. Sie engagiert sich als Mentorin im Personal Partnership Programm der NRW-Ministerin Birgit Fischer. Als Mitglied im Vorstand des Arbeitskreises “Chancengleichheit in der Chemie” der Gesellschaft Deutscher Chemiker organisierte sie den Kongress “Women in Science” mit, der 2001 unter der Schirmherrschaft der Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn stattfand. Ilona Lange war Dozentin für die Chemie-Meisterausbildung in der IHK zu Düsseldorf, sie engagiert sich ehrenamtlich in der Managementberatung für weibliche Führungsnachwuchskräfte und hält immer ein Auge offen, wenn es dabei auch um potenzielle Kandidaten für die Henkel KGaA geht.
Als Mitglied des EWMD (European Women Management Development) genießt sie die Einblicke in ganz andere berufliche Felder. “Davon profitiere ich nicht nur privat, sondern auch beruflich, weil ich dann sehr schnell auf neue Ideen komme, denn Kreativität und Schnelligkeit sind immer gefragt.” Außerdem entspricht dieses Engagement ihrem Motto, das da lautet: “Ein Stuhl auf drei Beinen kann nicht kippen.” Übersetzt heißt das: Nachdem die Kinder aus dem Gröbsten raus waren und sie sich im Beruf etabliert hatte, wollte sie neben Familie und Beruf etwas ganz Persönliches für sich selbst tun. Daraus ist der Kontakt zu anderen interessanten Frauen geworden. Und das Bedürfnis, auch jungen Frauen – etwa Abiturientinnen – zu erzählen, wie man eine berufliche Karriere organisieren kann. “Ich sage dann auch, dass es wichtig ist, sich für den richtigen Partner zu entscheiden und das ist ein wirklich ernst gemeinter Hinweis für alle jungen Frauen, die später einmal neben dem Beruf Kinder haben wollen.”
Reiner Lange hat die Familienarbeit übernommen
Ilona Lange spricht aus Erfahrung. Sie hat sich sehr gefreut, als sie die Nachricht erhielt, dass sie Trägerin des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES 2003 ist. Für sie ist diese Auszeichnung eine Bestätigung ihres beruflichen und persönlichen Engagements, darüber hinaus aber auch ein Zeichen dafür, dass Frauen selbst in typisch männlichen Strukturen und Berufsbildern viel erreichen können. Dass es ihr darüber hinaus gelungen ist, Familie und Beruf miteinander zu verbinden, verdankt sie der Tatsache, dass ihr Mann Reiner einen Teil der für Männer sonst unüblichen Familienarbeit übernommen hat. Lachend erzählt sie, dass er schon während des Studiums selbstbewusst verkündet habe, er könne sich vorstellen, von zu Hause zu arbeiten und die Kinder zu versorgen. Als seine Frau ihn vor sieben Jahren beim Wort nahm, organisierte der selbstständig tätige IT-Trainer seine Arbeit so, dass die Kinderbetreuung auch ohne Mamas permanenten Einsatz funktionierte.
Auf die Frage nach dem schlechten Gewissen oder dem Rabenmutter-Image winkt Ilona Lange energisch ab: “Alles Vorurteile! Die Behauptung, kleine Kinder könnten auf die Mutter nicht verzichten, wird aus unserer Sicht tagtäglich widerlegt. Julian und seine Schwester Jana gedeihen prächtig. Und mein Mann ist in Kindergarten und Schule ein begehrter Ansprechpartner.” Die Mutter sorgt dafür, dass die Wochenenden vornehmlich für die Familie reserviert sind. Und das gemeinsame Frühstück bietet morgens die Möglichkeit, den beiden Kindern beste Wünsche für den Tag mit auf den Weg zu geben. Wenn es mal ganz eng wird, springt die Großmutter ein. Kinder und ein hohes Maß an beruflichem Engagement, so die Preisträgerin, lassen sich mit dem “richtigen Partner” vereinbaren. Ein besonderes Anliegen ist es Ilona Lange, jungen Frauen im Beruf Mut und Lust auf Karriere zu machen und die Erfahrungen auch an andere weiterzugeben.
Da sie das Thema nur allzu gut kennt, engagiert sich Ilona Lange bei Henkel im Arbeitskreis “Familie und Beruf”, mit dem Henkel den Vätern und Müttern in der Belegschaft helfen will, Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren. Aus Sicht von Henkel geht es darum, engagierte und kompetente Mitarbeiter nicht nur zu gewinnen, sondern auch im Unternehmen zu halten, wenn sich die familiäre Situation ändert. Das hat übrigens nicht immer nur zwangsläufig mit Kindern zu tun, berichtet Ilona Lange. Das könne auch die Versorgung pflegebedürftiger Eltern oder anderer Angehöriger sein. Mit flexiblen Teilzeitmodellen und Arbeitszeitregelungen können viele Probleme gelöst werden.
Kontakt Mestemacher:
MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES, Mestemacher GmbH, Prof. Dr. Ulrike Detmers, Postfach 2451, 33254 Gütersloh, info@mestemacher.de, www.mestemacher.de
Kontakt für Medien:
Susanne Schaefer-Dieterle (ssd), ssd Kommunikations-Management, Niederwall 53, D-33602 Bielefeld, Telefon: 0521 – 13 650 30, Fax: 0521 – 13 650 28, ssd@ssd-kommunikation.de, www.ssd-kommunikation.de
Henkel KGaA, R&D Communications, Wolfgang Zengerling, 40191 Düsseldorf, Telefon: 02 11/7 97-93 36, Telefax: 02 11/7 98-55 98, e-mail: wolfgang.zengerling@henkel.com, Henkel im Internet: www.henkel.de