MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES

Porträt der Preisträgerin des
MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES 2011

Die Internationale – Dr. Angelika Dammann

von Prof. Dr. Ulrike Detmers

In den 1990er Jahren war in den alten Bundesländern die Auffassung vorherrschend, dass Mütter sich um die Kleinkinder zu kümmern hätten. An dieser Meinung halten heute noch konservative Kreise fest. Die Überzeugung, dass Väter wie Mütter den Nachwuchs betreuen können und sollen, ist historisch neu. Dr. Angelika Dammann und ihr Mann gehören zu den Wegbereitern neuer Elternschaft.
In den 1990er Jahren nahm Vater Dammann die Hälfte des Erziehungsurlaubes, behütete das Kleinkind und hielt seiner Frau den Rücken frei. Für die promovierte Juristin war die neue private Geschlechterordnung Voraussetzung dafür, dass sie ihre internationale Berufslaufbahn als leitende Angestellte fortsetzen konnte. Siebzehn Jahre lang arbeitet die gebürtige Schwäbin, die in Schwenningen am Neckar geboren ist, für den Ölkonzern Royal Dutch Shell. Mutige Männer erkennen ihr berufliches Potential und fördern ihren Aufstieg. Ihr Mann gibt seine Unternehmenskarriere in dieser Zeit auf, orientiert sich beruflich völlig neu und zieht mit dem gemeinsamen Kind dorthin, wo seine Frau ihren Dienst verrichtet. Die neue Art der Arbeitsteilung haben die Eltern als Chance für das Kind und beide Elternteile begriffen. Im Ausland fiel die neue Rollenteilung nicht besonders auf und es gab keine Vorbehalte, weil Angelika beides vereinbaren wollte: Beruf und Familie.

Ihre gemeinsame Freizeit widmen Dammanns ihrem Kind und sich selbst und knüpfen immer wieder neue Freundschaften.
Die Familie kommt viel in der Welt herum, da Angelika Dammann im multinationalen Konzern häufiger versetzt wird und neue Herausforderungen auch über zehn Jahre lang im globalen Kontext meistern muss. Der familiäre Mikrokosmos mit Sohn und partnerschaftlichem Ehemann liefert den Rückhalt, die Energie und Ruhe dazu.
Dr. Dammann ist zur Pionierin einer neuen Geschlechterordnung geworden. Normalerweise verlaufen männliche Spitzenkarrieren nach diesem Rollenmodell: Die Frau kümmert sich um die Kinder und packt die Umzugkartons, während der Mann Karriere macht.

Mal abgesehen von ihrer neuen Rollenverteilung in der Familie macht es der couragierten Juristin viel Spaß, Verantwortung zu übernehmen und zu überzeugen. Sie ist kreativ und durchsetzungsstark und packt Neues mutig an. Ihre Vorgesetzten erkennen das an und unterstützen ihren beruflichen Aufstieg. Sie entwickelt sich zu einer international versierten Personalerin, meistert aber auch erfolgreich große Aufgaben im Finanz- und Kommunikationsbereich. Mit jeder Herausforderung wird sie selbstsicherer und entspannter. Frau Dr. Dammann ist wissbegierig, ein dauerhafter „Learner“, wie sie selbst sagt. Neue Kulturen und Umgangsformen und das Arbeiten in globalen Teams begeistern sie. Sie hält bei ihren verschiedenen Vorgesetzten damit nicht hinterm Berg. Sie fragt an, ob diese oder jene Aufgabe nicht von ihr bewerkstelligt werden kann. Ihren ausländischen Chefs gefällt das. Sie stimmen zu und geben der berufstätigen Mutter immer wieder neuer Chancen, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Die erfolgreiche Juristin nutzt den beruflichen Aufstieg, um die Kulturräume, in denen sie arbeitet, zu studieren. Sehr gut gefällt der Schwäbin die amerikanische Kultur, sie lernt aber auch viel von der Vielfalt asiatischer Kulturen. Diversity Management wird zu ihrem personalpolitischen Faible. Angelika Dammann denkt international und hält Vielfalt in der Betriebsorganisation für eine Chance, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu steigern. Die Vielfalt nimmt sie auch für ihre berufliche Erfahrung in Anspruch. Nach 17 Jahren Arbeit für den Konzern Royal Dutch Shell wechselt sie nach Hamburg zum Konsumgüterkonzern Unilever. Von Hamburg aus ist sie mit ihrer Familie beruflich gestartet, dort geht es weiter beruflich voran.

Ihr neuer Arbeitgeber tickt weltoffen und gibt ihr das Forum, um Frauen in Chefetagen zu fördern und neue Familienmodelle zu realisieren.
In der Weltstadt Hamburg haben 10 der Top 100 Konzerne in Deutschland ihren Firmensitz. Ein offener Spirit prägt Hamburgs Kultur. Angelika Dammann kann hier ihre Vision vom Leben und Arbeiten der Zukunft umsetzen. Der Personalvorstand Dammann zielt darauf ab, die Präsenzkultur durch eine Leistungskultur zu ersetzen. Beruf und Familie dürfen nach ihrer Meinung keine Gegensätze mehr sein. Sie weiß ja selbst am besten, dass Erfolg auch mit einer Familie im Rücken für Frauen erreichbar ist. Angelika hat „wilde Ideen“, ist, wie es Apple-Gründer Steve Jobs formuliert „hungrig“ auf Neues und „tollkühn“ beim Ausprobieren. Eltern-Kind-Büros schweben ihr vor, damit das schlechte Gewissen keinen Raum hat, sich breit zu machen. Job-Sharing auch für Frauen in Führungspositionen soll Teilzeitwünsche in die Tat umsetzen. Lernen, unterschiedliche Talente für alle Beteiligten gewinnbringend einzusetzen und dabei die Rolle des Personalbereiches progressiv zu nutzen, ist ihr ein wichtiges Anliegen. Geführte sollen bei Vorgesetzten zu Wort kommen und teilhaben am Entstehungsprozess von Entscheidungen.

Frau Dr. Dammann ist eine leidenschaftliche Spitzenmanagerin, die Ideen in liberalem Milieu durchsetzt. Sie mag Menschen, kann Menschen führen und internationale Spitzenteams aufbauen, neue Ideen tatkräftig umsetzen, aber auch klar und konsequent Handlungsbedarf aufzeigen. Das hat sie während ihrer internationalen Berufslaufbahn bewiesen. Sie braucht die „Hungrigen“ und „Mutigen“, nicht die Bewahrer und Skeptiker. Deshalb ist es nur zu verständlich, dass sie auf ihrem letzten Vorstandssessel nicht geklebt hat, wie so mancher männlicher Kollege. Sie ist kein Bedenkenträger und steht in der internationalen Welt von Großunternehmen für fortschrittliches, zukunftsorientiertes Personalmanagement. Damit ist sie als eine der wenigen Top-Managerinnen für die Steuerung des Personalressorts als einem der Kernbereiche für dauerhaften Unternehmenserfolg prädestiniert. Auf ihrem Erfolgsweg ist Frau Dr. Dammann noch lange nicht am Ende angekommen.

Porträt der Preisträgerin des
MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES 2011

Die Internationale – Dr. Angelika Dammann

von Prof. Dr. Ulrike Detmers

In den 1990er Jahren war in den alten Bundesländern die Auffassung vorherrschend, dass Mütter sich um die Kleinkinder zu kümmern hätten. An dieser Meinung halten heute noch konservative Kreise fest. Die Überzeugung, dass Väter wie Mütter den Nachwuchs betreuen können und sollen, ist historisch neu. Dr. Angelika Dammann und ihr Mann gehören zu den Wegbereitern neuer Elternschaft.
In den 1990er Jahren nahm Vater Dammann die Hälfte des Erziehungsurlaubes, behütete das Kleinkind und hielt seiner Frau den Rücken frei. Für die promovierte Juristin war die neue private Geschlechterordnung Voraussetzung dafür, dass sie ihre internationale Berufslaufbahn als leitende Angestellte fortsetzen konnte. Siebzehn Jahre lang arbeitet die gebürtige Schwäbin, die in Schwenningen am Neckar geboren ist, für den Ölkonzern Royal Dutch Shell. Mutige Männer erkennen ihr berufliches Potential und fördern ihren Aufstieg. Ihr Mann gibt seine Unternehmenskarriere in dieser Zeit auf, orientiert sich beruflich völlig neu und zieht mit dem gemeinsamen Kind dorthin, wo seine Frau ihren Dienst verrichtet. Die neue Art der Arbeitsteilung haben die Eltern als Chance für das Kind und beide Elternteile begriffen. Im Ausland fiel die neue Rollenteilung nicht besonders auf und es gab keine Vorbehalte, weil Angelika beides vereinbaren wollte: Beruf und Familie.

Ihre gemeinsame Freizeit widmen Dammanns ihrem Kind und sich selbst und knüpfen immer wieder neue Freundschaften.
Die Familie kommt viel in der Welt herum, da Angelika Dammann im multinationalen Konzern häufiger versetzt wird und neue Herausforderungen auch über zehn Jahre lang im globalen Kontext meistern muss. Der familiäre Mikrokosmos mit Sohn und partnerschaftlichem Ehemann liefert den Rückhalt, die Energie und Ruhe dazu.
Dr. Dammann ist zur Pionierin einer neuen Geschlechterordnung geworden. Normalerweise verlaufen männliche Spitzenkarrieren nach diesem Rollenmodell: Die Frau kümmert sich um die Kinder und packt die Umzugkartons, während der Mann Karriere macht.

Mal abgesehen von ihrer neuen Rollenverteilung in der Familie macht es der couragierten Juristin viel Spaß, Verantwortung zu übernehmen und zu überzeugen. Sie ist kreativ und durchsetzungsstark und packt Neues mutig an. Ihre Vorgesetzten erkennen das an und unterstützen ihren beruflichen Aufstieg. Sie entwickelt sich zu einer international versierten Personalerin, meistert aber auch erfolgreich große Aufgaben im Finanz- und Kommunikationsbereich. Mit jeder Herausforderung wird sie selbstsicherer und entspannter. Frau Dr. Dammann ist wissbegierig, ein dauerhafter „Learner“, wie sie selbst sagt. Neue Kulturen und Umgangsformen und das Arbeiten in globalen Teams begeistern sie. Sie hält bei ihren verschiedenen Vorgesetzten damit nicht hinterm Berg. Sie fragt an, ob diese oder jene Aufgabe nicht von ihr bewerkstelligt werden kann. Ihren ausländischen Chefs gefällt das. Sie stimmen zu und geben der berufstätigen Mutter immer wieder neuer Chancen, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Die erfolgreiche Juristin nutzt den beruflichen Aufstieg, um die Kulturräume, in denen sie arbeitet, zu studieren. Sehr gut gefällt der Schwäbin die amerikanische Kultur, sie lernt aber auch viel von der Vielfalt asiatischer Kulturen. Diversity Management wird zu ihrem personalpolitischen Faible. Angelika Dammann denkt international und hält Vielfalt in der Betriebsorganisation für eine Chance, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu steigern. Die Vielfalt nimmt sie auch für ihre berufliche Erfahrung in Anspruch. Nach 17 Jahren Arbeit für den Konzern Royal Dutch Shell wechselt sie nach Hamburg zum Konsumgüterkonzern Unilever. Von Hamburg aus ist sie mit ihrer Familie beruflich gestartet, dort geht es weiter beruflich voran.

Ihr neuer Arbeitgeber tickt weltoffen und gibt ihr das Forum, um Frauen in Chefetagen zu fördern und neue Familienmodelle zu realisieren.
In der Weltstadt Hamburg haben 10 der Top 100 Konzerne in Deutschland ihren Firmensitz. Ein offener Spirit prägt Hamburgs Kultur. Angelika Dammann kann hier ihre Vision vom Leben und Arbeiten der Zukunft umsetzen. Der Personalvorstand Dammann zielt darauf ab, die Präsenzkultur durch eine Leistungskultur zu ersetzen. Beruf und Familie dürfen nach ihrer Meinung keine Gegensätze mehr sein. Sie weiß ja selbst am besten, dass Erfolg auch mit einer Familie im Rücken für Frauen erreichbar ist. Angelika hat „wilde Ideen“, ist, wie es Apple-Gründer Steve Jobs formuliert „hungrig“ auf Neues und „tollkühn“ beim Ausprobieren. Eltern-Kind-Büros schweben ihr vor, damit das schlechte Gewissen keinen Raum hat, sich breit zu machen. Job-Sharing auch für Frauen in Führungspositionen soll Teilzeitwünsche in die Tat umsetzen. Lernen, unterschiedliche Talente für alle Beteiligten gewinnbringend einzusetzen und dabei die Rolle des Personalbereiches progressiv zu nutzen, ist ihr ein wichtiges Anliegen. Geführte sollen bei Vorgesetzten zu Wort kommen und teilhaben am Entstehungsprozess von Entscheidungen.

Frau Dr. Dammann ist eine leidenschaftliche Spitzenmanagerin, die Ideen in liberalem Milieu durchsetzt. Sie mag Menschen, kann Menschen führen und internationale Spitzenteams aufbauen, neue Ideen tatkräftig umsetzen, aber auch klar und konsequent Handlungsbedarf aufzeigen. Das hat sie während ihrer internationalen Berufslaufbahn bewiesen. Sie braucht die „Hungrigen“ und „Mutigen“, nicht die Bewahrer und Skeptiker. Deshalb ist es nur zu verständlich, dass sie auf ihrem letzten Vorstandssessel nicht geklebt hat, wie so mancher männlicher Kollege. Sie ist kein Bedenkenträger und steht in der internationalen Welt von Großunternehmen für fortschrittliches, zukunftsorientiertes Personalmanagement. Damit ist sie als eine der wenigen Top-Managerinnen für die Steuerung des Personalressorts als einem der Kernbereiche für dauerhaften Unternehmenserfolg prädestiniert. Auf ihrem Erfolgsweg ist Frau Dr. Dammann noch lange nicht am Ende angekommen.