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Mestemacher KITA-Preis 2008
Preisverleihung in Frankfurt am Main
“Kitas und Horte bringen Wettbewerbsfähigkeit voran”
– Prof. Dr. Ulrike Detmers –
Vollkornbäckerei Mestemacher aus Gütersloh fördert Frankfurter Kindertagesstätten mit 16.750 Euro.
Initiatorin Prof. Dr. Ulrike Detmers lobt die Siegerkitas für ihr langjähriges Engagement zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, geschlechter-demokratischer Erziehung sowie Diversity-Erziehung zur sozialen Integration. Hohe Bedeutung von Kindertagesstätten für die Wirtschaftskraft einer Gesellschaft – Wissenschaftlicher Förderpreis für Kitas wird am Dienstag, 28. Oktober 2008, erstmals in Frankfurt am Main vergeben.
Gütersloh/Frankfurt, 28. Oktober 2008:
Die deutsche Wirtschaft wird in den kommenden Jahren vor einer Reihe von Problemen stehen. Der Rückgang der Geburtenquote lässt unsere Sozialversicherungssysteme immer brüchiger werden. Experten sagen zudem einen Fachkräftemangel sowie allgemein eine Verknappung des Erwerbspersonenpotentials voraus. “Entwicklungen, denen auch das Spitzenmanagement der Wirtschaft durch mehr Engagement für erwerbstätige Eltern entgegenwirken sollte”, fordert die Initiatorin des Mestmacher KITA-Preises, Prof. Dr. Ulrike Detmers. Detmers ist Leiterin der Ressorts Zentrales Markenmanagement und Social Marketing sowie Gesellschafterin und Mitglied der Geschäftsführung des seit 1871 existierenden Familienunternehmens. Deutschlands Standortattraktivität hängt im internationalen Wettbewerb auch von qualifizierter Ganztagskinderbetreuung ab. Die Anziehungskraft Deutschlands ist jedoch gegenüber Skandinavien, Großbritannien und Frankreich gering.
Vor allem in Westdeutschland fehlt es noch immer an Angeboten zur Ganztagsbildung, -betreuung und -erziehung. Dieses Angebot schafft erst die Voraussetzung für einen Vollzeitjob beider Elternteile. Aber: Der Ausbau der Kindertagesbetreuung soll weiter beschleunigt werden – darin sind sich Bund, Länder und Kommunen einig. Das Kinderförderungsgesetz (KiföG), das Ende September 2008 vom Bundestag beschlossen wurde, ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Es bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates, um diesen Schritt umzusetzen.
Das KiföG setzt Meilensteine für mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf, für mehr Bildung für alle Kinder und für bessere Zukunftsperspektiven in Deutschland. Bis zum Jahr 2013 wird es bundesweit im Durchschnitt für jedes dritte Kind unter drei Jahren einen Betreuungsplatz geben – rund ein Drittel der neuen Plätze werden in der Kindertagespflege geschaffen. Im gleichen Jahr wird jedes Kind mit Vollendung des ersten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf Förderung in einer Kindertageseinrichtung oder in der Tagespflege haben. Bund, Länder und Kommunen setzen neben dem Ausbau auch darauf, die Qualität der Betreuung entscheidend zu verbessern.
Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, hat Detmers daher vor acht Jahren den Mestemacher KITA-Preis ins Leben gerufen. Der jährlich in einer anderen Region Deutschlands vergebene Förderpreis zeichnet vorbildliche Kindertageseinrichtungen aus.
Ein Blick nach Norwegen oder Frankreich zeigt, dass durch ein flächendeckendes Angebot an qualifizierter Kinderbetreuung nicht nur die Erwerbsquote unter Frauen zunimmt, sondern gleichzeitig auch die Geburtenrate steigt. Neben dem wirtschaftlichen Nutzen will das Benefizprojekt auch auf den sozialen Wert von Kitas aufmerksam machen. “In unserer Gesellschaft muss sich etwas in unseren Köpfen verändern. Die Vorstellung, dass Fremdbetreuung für Kinder schädlich ist, ist in Deutschland leider immer noch weit verbreitet. Dabei haben wissenschaftliche Studien dieses Vorurteil längst widerlegt”, berichtet die Unternehmerin.
Frankfurter Kitas werden ausgezeichnet
Der Mestemacher KITA-Preis wird dieses Jahr am 28. Oktober in Frankfurt vergeben. Alle Kindertagesstätten im Raum Frankfurt konnten sich bis zum 15. Juli 2008 für den wissenschaftlichen Förderpreis bewerben. Gestiftet wird das mit 16.750 Euro dotierte Förderprojekt von der Gütersloher Vollkornbäckerei Mestemacher. Die Auswahl der drei Preisträger, die jedes Jahr in einer anderen Region ermittelt werden, orientiert sich im Wesentlichen an drei Kriterien: Neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, z. B. mit einer Ganztagesbetreuung oder flexiblen Öffnungszeiten, ist die geschlechter-demokratische Erziehung ein weiteres Kriterium. Hier wird darauf geachtet, ob die Kitas von einer traditionellen Rollenzuschreibung absehen, wie sie beispielsweise in Frage- und Antwortspielen zutage tritt: “Was macht denn Deine Mutti so zu Hause?” und “Wo arbeitet Dein Vater?” Als dritter Bereich wird berücksichtigt, welchen Stellenwert die individuelle Entwicklung eines Kindes hat.
Die Ermittlung der Platzierung der Kindertagesstätten erfolgt anhand eines umfangreichen wissenschaftlich ausgearbeiteten Fragebogens, den die Bewerber zur Auswertung an die Initiatorin, Prof. Dr. Ulrike Detmers, schicken. Die Auswertung der Bewerbungsunterlagen erfolgt mit Hilfe eines Punkteschematas. Die erstplatzierte Kindertagesstätte darf sich dann über 7.500 Euro freuen, die zweitplatzierte Einrichtung erhält 5.000 Euro und die Drittplatzierte 2.500 Euro.